Der kleine Neugeborene wog dank der reichhaltigen Ernährung im Körper seiner Mutter bei der Geburt acht Pfund und sechs Unzen. Seine großen, hellen Augen waren weit geöffnet und neugierig.
Ältester Piers konnte ihn nicht loslassen, und die Gäste gratulierten ihm herzlich.
Nach einer Weile begann der kleine Kerl, sich in den Armen von Ältestem Piers zu winden. Er wurde dann von der Krankenschwester genommen und mit der Erlaubnis von Ältestem Piers zu Ruby Green gebracht.
Ruby Green nahm das Baby mit einem scheinbar aufgeregten Gesichtsausdruck. Aber in dem Moment, als der kleine Kerl in Rubys Nähe kam, begann er plötzlich laut zu weinen und zog die Aufmerksamkeit aller auf sich.
Ruby, die das Baby immer noch hielt, verspürte einen Anflug von Hass und wollte das kleine Bündel zu Boden werfen. Aber angesichts der Blicke aller konnte sie nur unbeholfen lächeln und das Baby in einer unbequemen Haltung halten.
Abigail Green spürte einen Stich in ihrem Herzen, als sie sah, wie das Baby weinte und rot wurde. Gerade als sie etwas sagen wollte, hörte sie hinter sich eine klare und angenehme männliche Stimme: "Kelly, bring das Baby nach oben."
"Ja." Die Krankenschwester nahm das Baby eilig aus Rubys Händen und wiegte es sanft, um es zu beruhigen. Aber der kleine Kerl wollte sich nicht beruhigen. Stattdessen weinte er noch lauter, sein Atem wurde unregelmäßig.
Abigail verspürte intensiven Herzschmerz und wollte vortreten, aber Rose Taylor hielt sie gewaltsam zurück und flüsterte drohend: "Wage es ja nicht."
Brandon Piers blickte in Abigails Richtung und wies die Krankenschwester an: "Bring ihn zuerst nach oben."
Kelly zögerte nicht und brachte das Baby unter den Blicken aller vorsichtig nach oben.
Abigail verdrehte Rose Taylors Akupunkturpunkte, um sich zu befreien, und sah Brandon Piers an. "Ich habe eine medizinische Ausbildung. Darf ich nach oben gehen und helfen, mich um das Baby zu kümmern?"
Rubys und Roses Augen weiteten sich sofort, ihre Panik vermischte sich mit Verachtung. Wie konnte jemand wie Abigail, nur weil sie behauptete, eine medizinische Ausbildung zu haben, erwarten, dass sie in einer so angesehenen Familie wie den Piers erlaubt bekäme, sich um das Baby zu kümmern?
Es war einfach Wunschdenken!
Besonders nachdem Abigail gesprochen hatte, warfen viele Menschen um sie herum neugierige Blicke. Rubys Augen waren voller Sarkasmus. Als sogenannte "biologische Mutter" wurde sie bei Piers' Geburtstagsfeier nicht vorgestellt. Selbst wenn sie das Baby berühren wollte, brauchte sie die Erlaubnis von Ältestem Piers. Welches Recht hatte diese fette Schlampe?
In diesem Moment kehrte Lincoln Green zurück, nachdem er gerade einige Verbindungen geknüpft hatte. Er hörte zufällig Abigail und schimpfte: "Unsinn! Wer hat dir erlaubt, hierher zu kommen!"
Er war offensichtlich peinlich berührt.
Abigail spürte den Spott von Rose und ihrer Tochter sowie die Verachtung der umstehenden Menschen. Die Worte ihres Vaters waren der letzte Schlag. Aber sie blieb ruhig und stand still, während sie auf Brandon Piers' Antwort wartete.
Brandon hielt in seiner Bewegung inne und erinnerte sich an das, was er heute im Sinceres Krankenhaus gehört hatte. Wenn nicht Abigails rechtzeitige und präzise Erste Hilfe vor dem Krankenhaus gewesen wäre, hätte der Patient möglicherweise nicht gerettet werden können. Er bemerkte dann die Augen, die auf Abigail gerichtet waren, aber der Blick des dicken Mädchens war klar, ihre Lippen leicht gekrümmt. "Pullan, bring Fräulein Green nach oben."
"Danke, Brandon." Abigail antwortete, ignorierte das plötzliche Flüstern um sie herum und den mörderischen Blick von Rose und ihrer Tochter. Sie beeilte sich, der Krankenschwester zu folgen und ließ die verwirrten Gäste unten zurück.
Ältester Piers strich nachdenklich über seinen Bart und wies Brandon an, die Gäste zu unterhalten.
Abigail folgte der Krankenschwester in den zweiten Stock und betrat das Kinderzimmer. Sie benutzte das Handdesinfektionsmittel an der Seite und fragte dann besorgt: "Ist er hungrig?"
Die Krankenschwester legte ihre Hand in die Nähe des Mundes des Babys und nickte, besorgt aussehend. "Er sollte hungrig sein."
"Dann füttere ihn ein bisschen."
Die Krankenschwester sah noch besorgter aus. "Der junge Herr ist allergisch gegen Proteine und trinkt keine Formelnahrung. Ich habe ihn gerade erst ein bisschen gefüttert, aber jetzt habe ich keine Milch mehr."
"Dann solltest du etwas essen, um die Milchproduktion anzuregen. Ich werde mich eine Weile um ihn kümmern." Obwohl diese Krankenschwester nicht stillen konnte, konnte Abigail es.
"Aber..." Mit anwesenden Gästen waren alle Diener unten und halfen. Die Krankenschwester fühlte sich unwohl.
"Brandon hat mir erlaubt, heraufzukommen. Natürlich vertraut er mir. Es ist nicht gut für das Baby, wenn es weiter weint." Abigail erwähnte entschlossen Brandon.
Es funktionierte. Die Krankenschwester zögerte, übergab das Baby dann aber an Abigail.
Seltsamerweise hörte der kleine Kerl in dem Moment auf zu weinen, als er in Abigails Armen war. Seine ähnlichen Pfirsichblütenaugen starrten neugierig die Person vor ihm an.
Abigails Herz fühlte sich plötzlich sauer und weich an. Dies war ihr Baby.