Das Märchen endet normalerweise mit „und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage". Aber mal ehrlich – was für ein langweiliges Ende wäre das bitte?
Das wahre Leben ist nicht so einfach. Es gibt keine magische Lösung, die alle Probleme verschwinden lässt. Keine perfekten Hochzeiten, nach denen nie wieder etwas schiefläuft. Keine Kronen, die alle Sorgen wegzaubern.
Und genau deshalb ist das hier kein Märchen. Sondern meine Geschichte.
Es sind sechs Monate vergangen, seit ich auf diesem verdammten Ball in Chucks aufgetaucht bin und unwissentlich das Internet gesprengt habe. Sechs Monate seit dem Chaos. Seit den Schlagzeilen. Seit dem Moment, in dem ich zum ersten Mal wirklich wusste, dass ich mein eigenes Leben in die Hand nehmen muss. Und wie sieht dieses Leben jetzt aus? Nun, es beginnt damit, dass ich an einem sonnigen Morgen in meiner eigenen, winzigen Wohnung aufwache – ohne Stiefmutter, ohne hysterische Schwestern, ohne jemanden, der mir vorschreibt, wer ich sein soll. Ich habe mir diesen kleinen Ort selbst ausgesucht. Die Wände sind voll mit Postern, meine Bücher stapeln sich in chaotischen Türmen, und meine Sneakersammlung nimmt mehr Platz ein, als ich zugeben will. Es ist nicht perfekt. Aber es ist meins. Und das Beste daran? Ich verdiene mein eigenes Geld – mit meinem eigenen Projekt.
Was als spontane Instagram-Rebellion begann, hat sich in etwas verwandelt, das ich selbst nie für möglich gehalten hätte. Ich habe eine Plattform geschaffen, die sich an junge Frauen richtet, die keine Märchenprinzen brauchen, um ihren Weg zu finden. Die sich nicht in ein vorgefertigtes Bild pressen lassen wollen. Die laut sind, unbequem, echt. Mein Postfach ist voll mit Nachrichten von Mädchen, die mir erzählen, dass sie dank meiner Geschichte den Mut gefunden haben, für sich selbst einzustehen. Dass sie ihre Träume verfolgen, auch wenn alle um sie herum sagen, dass es nicht klappt. Und weißt du was? Das ist besser als jede Krone. Natürlich wäre das hier nicht meine Geschichte, wenn es nicht eine ganz bestimmte Person geben würde, die immer noch regelmäßig auftaucht – meist mit einem frechen Grinsen und einer unverschämten Selbstverständlichkeit.
Adrian. Ja. Der verdammte Prinz. Er ist immer noch da. Nicht als Märchenprinz, nicht als Teil eines kitschigen Liebesdramas. Sondern als… er selbst. Er ist nicht perfekt. Ich auch nicht. Aber genau deshalb funktioniert es. Wir haben keine romantischen Hochzeitspläne, keine pompösen Verlobungsgerüchte (auch wenn die Presse sich immer noch regelmäßig irgendeine absurde Story ausdenkt). Stattdessen haben wir uns einfach entschieden, das zu tun, was sich richtig anfühlt. Ohne Erwartungen. Ohne Drehbuch. Nur wir. Ich sitze in meinem Lieblingscafé, meine Chucks auf dem Stuhl gegenüber abgestützt, als mein Handy vibriert. Adrian.
Adrian: Bereit für eine spontane Eskapade?
Ich grinse.
Ich: Kommt drauf an. Wie illegal ist sie?
Adrian: Hmm. Grenzwertig.
Ich: Perfekt. Ich bin dabei.
Ich schnappe mir meine Jacke, trinke den letzten Schluck Kaffee und verlasse das Café mit einem Gefühl, das ich lange nicht hatte: Freiheit. Vielleicht gibt es keine perfekte Märchenwelt. Aber es gibt Spontanität. Chaos. Verrückte Entscheidungen. Und manchmal reicht das vollkommen aus.