Kapitel 34 Nina (1)

Sebastian stieg aus dem Aufzug und sein Blick fiel sofort auf Lilith. Heute war ihr Pferdeschwanz ordentlich und schlicht, aber etwas in ihm sehnte sich danach, ihre Haare wieder offen zu sehen. Er mochte, wie sie ihr Gesicht umrahmten, weich und wild, die losen Strähnen, die perfekt um ihre Schultern fielen. Das ließ sie weniger perfekt, mehr... echt erscheinen.

Als er an ihr vorbeiging, konnte er nicht anders, als sie anzusehen und spürte eine seltsame Anziehung zu ihr. Sein Verstand versuchte, sich auf die Aufgaben des Tages zu konzentrieren, aber seine Gedanken schweiften immer wieder zu ihr ab. Diese durchdringenden blauen Augen, wie der tiefe Ozean, ruhig und doch geheimnisvoll, die so viel dahinter verbargen. Es fühlte sich an, als würde sie seine Einsamkeit verstehen, als wäre sie ein Spiegelbild seines verborgenen Selbst.