Kapitel 221 Ich verliere niemals

Oma Bria saß auf dem weichen Sofa der geschmackvoll eingerichteten Privatklinik und tupfte sich mit einem Spitzentaschentuch den Augenwinkel ab. Ihre Schauspielerei war makellos... Jahre der Manipulation hatten sie zu einer Meisterin der falschen Tränen gemacht. Ihre Haltung war elegant, ihre Stimme zitterte gerade genug, um aufrichtig zu klingen.

"Ich habe gerade erfahren... mein Enkel hat DIS", schluchzte sie, ihre Lippen zitterten. "Ich wusste nicht einmal, wann oder wie das passiert ist. Warum würde er so etwas vor mir verheimlichen? Ich habe ihn mit all meiner Liebe großgezogen..."

Ihr gegenüber nickte der erfahrene Physiotherapeut Dr. Kalra, ein ruhiger Mann mittleren Alters mit graumeliertem Haar, mitfühlend, obwohl seine Augen wachsam blieben. Er hatte viele Arten von Familien gesehen, und nicht alle Tränen waren ehrlich.