Der Kronprinz besucht (1)

In diesem Moment wurde die Luft um Qianbei Ye herum gewalttätig, und er konnte die Wut, die in ihm tobte, nicht zurückhalten... Allerdings spürte dies außer Shi Yun, die unter seiner Mordlust stand, niemand sonst. Die anderen waren nur verwirrt über den schnellen Farbwechsel in Shi Yuns Gesicht.

„Xiao Ye, was machst du draußen? Komm schnell rein."

In diesem Moment ertönte eine Stimme aus dem Gebäude. Wie durch ein Wunder verschwand seine gesamte Mordlust augenblicklich. Die tobende Kraft am Himmel beruhigte sich, was Shi Yun verwirrte und sie sich fragen ließ, ob alles, was sie zuvor erlebt hatte, nur ihrer Einbildung entsprungen war...

Sie wusste nicht, dass es Gu Ruoyuns Worte waren, die ihr Leben gerettet hatten...

Ihr ganzer Körper entspannte sich und ihr erschlaffter Körper sank zu Boden. Ihr Rücken war schweißnass und sie atmete schwer.

„Xiao Yun, ich komme."

Nachdem Qianbei Ye den Befehl von Gu Ruoyun erhalten hatte, würdigte er Shi Yun keines weiteren Blickes und ging direkt ins Gebäude. Verglichen mit der dunklen Bösartigkeit von vor wenigen Augenblicken war dieser Mann zahmer als ein Kaninchen. Er sah in keiner Weise wie ein Mörder aus.

„Meine Lady, Ihr..." Hun Fei blickte erstaunt auf Shi Yun und fragte: „Was ist mit Euch geschehen?"

„Nichts", Shi Yun schüttelte den Kopf. Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn, biss die Zähne zusammen und sagte: „Ältester Hun Fei, lasst uns gehen."

Während sie das sagte, warf sie einen letzten Blick in die Richtung, in die Qianbei Ye verschwunden war. Ihr Herz pochte erneut vor Schmerz.

Qianbei Ye, bist du wirklich so gründlich einer Gehirnwäsche unterzogen worden? Aber ich kann das nicht akzeptieren, ich kann nicht akzeptieren, dass du, der mir gehört, eine andere Person in deine Arme schließt! Deshalb muss ich dafür sorgen, dass du deine Erinnerungen zurückgewinnst und Gu Ruoyun mit deinen eigenen Händen tötest!

...

Im Hinterhof betrachtete Zixie das Mädchen vor ihm. Er hob leicht die Augenbrauen: „Mädchen, wie fühlst du dich?"

„Seltsam", Gu Ruoyuns feine Augenbrauen zogen sich zusammen, „Als ich gerade unter Ling Yis Angriff stand, konnte ich die Kraft seines Schlags in meinen eigenen Körper umwandeln und absorbieren. Wenn ich noch ein paar Mal getroffen worden wäre, denke ich, hätte ich bis zum siebten Level der Qi-Sammlung Ränge durchbrechen können."

Zixie lächelte: „Deine Seele und dein Körper wurden von der Antiken Göttlichen Pagode geschmiedet, deshalb sind sie stärker als die eines durchschnittlichen Menschen. Allerdings musst du dich daran erinnern, dich nicht zu übernehmen, wenn du einem wahren Kultivierenden gegenüberstehst. Denn ein wahrer Meister kann dich immer noch in einem Augenblick zermalmen. Es wird nicht so einfach sein wie nur Verletzungen davonzutragen!"

Von Anfang an hatte Zixie sie trainieren wollen. Deshalb hatte er ihr seine Kraft nicht geliehen, denn zu viel Hilfe wäre nicht gut für sie gewesen...

Außerdem...

Zixie verengte leicht seine Augen: „Mädchen, diese Frau namens Shi Yun, du solltest sie besser im Auge behalten."

„Shi Yun?" Gu Ruoyun sah Zixie verwirrt an, „Kennst du sie?"

„Nein!" Zixie schüttelte den Kopf, „Ich konnte spüren, dass sie sehr gefährlich ist, deshalb bitte ich dich, vorerst nicht gegen sie zu kämpfen! Natürlich könntest du sie mit deinem Talent innerhalb von fünf Jahren übertreffen. Aber jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt."

Einige Dinge konnten Gu Ruoyun noch nicht enthüllt werden.

Aber warum hatte diese Frau seinen Geruch an sich? Könnte es sein, dass Shi Yun Verbindungen zu dieser Person hat?

Als er daran dachte, sank sein Herz leicht. Er betrachtete Gu Ruoyun mit gemischten Gefühlen...

„Mädchen, ich hoffe wirklich, dass du schneller wachsen kannst. Nicht nur deine Stärke, sondern auch..."

Er ließ seinen Blick mit einem bösen Funkeln über ihre ganze Gestalt wandern. Die Lippen des Mannes verzogen sich zu einem hinterhältigen Lächeln, edel und würdevoll, genug um Menschen in den Wahnsinn zu treiben.

Allerdings...

Gu Ruoyun starrte nur und sah ihm streng in die Augen: „Lass deinen bösen Blick weg. Ich habe kein Interesse an dir."