Die verrückte Frau

Ein so auffälliges Auto zu fahren hatte einige Vorteile, zum Beispiel gab es keinen Mangel an Passanten, die sie nach dem Weg fragen konnten.

Mit der Hilfe der Leute erreichten sie das Haus der Person schnell.

Der Ort war ein unscheinbares, einstöckiges Gebäude, viele seiner Ecken waren verkohlt und die Farbe blätterte ab. Als sie aus dem Auto stiegen, hörten Xinghe und Xia Zhi den Lärm eines heftigen Streits von drinnen.

Ein Ehepaar mittleren Alters beschimpfte einen bulligen Mann heftig.

"Letzte Woche sagtest du, du würdest uns diese Woche bezahlen, und jetzt sagst du, du wirst nächste Woche zahlen! Die nächste Woche wird bei dir nie enden, also wenn du das Geld nicht sofort herausrückst, werden wir das auf der Polizeistation klären!"

Das kam von dem Mann mittleren Alters. Er war klein und schmächtig, aber als er den Mann zurechtwies, wirkte er beeindruckend. Sein Speichel spritzte überall hin, weil er sich so sehr darauf konzentrierte, dem Mann die Leviten zu lesen.

Seine Frau fuhr fort: "Ja, wenn du dich weiterhin weigerst, das Geld zurückzugeben, gehen wir sofort zur Polizeistation! Denk nicht, du könntest dich aus dieser Schuld herauswinden, nur weil du kein Geld hast, das ist unmöglich, mir ist egal was du tust, aber du musst das Geld auftreiben!"

Der Mann schluckte seinen Stolz herunter und bettelte: "Glaubt mir, ich werde nicht vor dieser Schuld davonlaufen. Ich werde euch das Geld nächste Woche definitiv zurückzahlen."

"Das wird nicht passieren. Wir müssen das Geld heute bekommen, weil du nächste Woche dasselbe sagen wirst!"

"Genau, wenn du heute nicht zahlst, werden wir dich und deine verrückte Schwester zur Polizeistation schleifen!"

Das Wort 'verrückt' hatte einen Nerv getroffen.

Der Mann hatte die ganze Beschimpfung schweigend ertragen, aber jetzt lag Kraft in seinen Augen, als er erwiderte: "Meine Schwester ist nicht verrückt; das ist sie nicht!"

Das Ehepaar mittleren Alters blieb unbeeindruckt.

Die Frau tadelte ihn sarkastisch: "Wenn sie nicht verrückt ist, was ist sie dann? Jeder hier weiß, dass sie verrückt ist! Und Verrückte gehören ins Krankenhaus und nicht hier draußen, wo sie allen anderen Probleme bereiten! Wäre sie nicht gewesen, wäre mein Haus nicht abgebrannt! Schau dir diesen Ort an! Es war reine Herzensgüte, dass ich es dir vermietet habe, und wie hast du es mir gedankt? Du hast es fast niedergebrannt! Hätte ich gewusst, dass deine Schwester psychisch krank ist, hätte ich dir diesen Ort nie vermietet!"

"Meine Schwester ist nicht verrückt", betonte der Mann Wort für Wort. Das war alles, was er tun konnte.

Er war im Unrecht, weil er ihnen Geld schuldete, also konnte er nur schwach kontern, während die beiden weiter Beleidigungen gegen ihn und seine Schwester häuften.

Ehrlich gesagt, konnte er mit den verbalen Attacken gegen sich selbst umgehen. Mit zusammengebissenen Zähnen würde er das überstehen.

Aber er konnte es nicht ertragen, wenn sie seine Schwester beleidigten, denn sie war seine engste Freundin und Familie.

Aber das Meiste, was er tun konnte, war lahm zu widersprechen...

Da der Mann so schwachen Widerstand leistete, machten das Ehepaar immer weiter. Ihre Lautstärke wurde immer höher, bis sie schließlich tief ins Haus drang.

"Ah—" Plötzlich ertönte von drinnen das unheimliche Wehklagen einer Frau.

Der Mann stürzte sofort ins Haus.

Das Ehepaar mittleren Alters wollte die Sache offensichtlich nicht auf sich beruhen lassen. Ihre Geduld mit dieser verrückten Frau war am Ende, also verloren beide die Beherrschung, als sie ihren durchdringenden Schrei hörten.

"Xiao Mo, bring diese Verrückte sofort her raus! Wir nehmen dieses Haus zurück und du kommst jetzt sofort mit uns zur Polizeistation!" schrie der Mann mittleren Alters, während er seine Ärmel hochkrempelte, bereit sie notfalls mit Gewalt herauszuzerren.

"Wie viel schulden sie Ihnen?" fragte plötzlich eine junge männliche Stimme hinter ihm leise.

Das Ehepaar mittleren Alters schaute neugierig über ihre Schulter und ein funkelnagelneu Ferrari kam in ihr Blickfeld...