Kapitel 33: General Leon; Der legendäre Eiswächter

Als Gideon auf Mirrel zustürmte, seine gewaltige Gestalt ihn mit erschreckender Geschwindigkeit vorwärts trieb, huschte plötzlich eine schattenhafte Figur mit unheimlicher Schnelligkeit an ihm vorbei. Die Gestalt war fast zu schnell, um sie mit bloßem Auge zu verfolgen, und mit einer präzisen und geübten Bewegung traf die Klinge ihr Ziel.

"Slash!"

Gideons Kopf schnappte gerade noch rechtzeitig zur Seite und ein tiefer Schnitt erschien an seinem Hals. Der Schmerz war sofort da und brennend, was ihn leicht taumeln ließ. Mit einem gutturalen Brüllen vor Qual und Wut versuchte er, die Wirkung abzuschütteln, aber die Verletzung, obwohl ernst, schien ihn nicht vollständig aus der Fassung zu bringen. Seine monströse Gestalt war immer noch sehr lebendig und wütend.

Der Angriff kam von Arias Vater, der eine seiner Attentäterfähigkeiten einsetzte.

"Ich werde euch alle töten!" brüllte Gideon, seine Stimme hallte durch die Auktionshalle wie ein Todesgeläut. Sein massiger Körper begann mit einer dunklen, bedrohlichen Energie zu schimmern. Er stampfte mit solcher Kraft auf den Boden, dass die gesamte Halle erzitterte.

"Schwerkraftbereich des Affen (S)," grollte er und setzte seine S-Rang Fähigkeit ein.

In einem Augenblick wurde die Auktionshalle von einem erdrückenden Schwerkraftfeld umhüllt. Die schiere Kraft des Gravitationsdrucks lastete auf allen Anwesenden. Die Luft selbst schien sich zu verdichten und machte es fast unmöglich, sich zu bewegen.

Arias Vater, der zuvor seine Schattenform beibehalten hatte, wurde durch die erdrückende Kraft in die Sichtbarkeit gezwungen.

"Bang!"

Seine Gestalt wurde zu Boden geschleudert, seine schattenhafte Form löste sich unter dem immensen Druck auf.

"Vater!" schrie Aria verzweifelt, als sie den verletzten Körper ihres Vaters sah. Ihre Stimme wurde von der überwältigenden Schwerkraft verschluckt, die auch sie bewegungsunfähig machte. Es war ihr nicht einmal erlaubt, an seine Seite zu gelangen.

Ethan kämpfte gegen das erdrückende Gewicht an, sein Atem kam in mühsamen Keuchen, während er auf dem Boden ausgestreckt lag. Die Macht eines S-Rang Jägers war überwältigend und ließ ihn sich unbedeutend klein fühlen. "Ist das die wahre Macht eines S-Rang Jägers?" dachte er voller Entsetzen. Der Unterschied in der Kraft war stark und erschreckend, wobei Gideons einzelnes Stampfen effektiv alle machtlos machte.

"Hahaha! Ihr erbärmlichen Ratten, kennt euren Platz!" Gideons Lachen war voller bösartiger Freude. "Ihr solltet euch einfach unter meinen Füßen winden und um einen schnellen Tod betteln." Sein spöttischer Ton war mit Grausamkeit durchsetzt, während er sich an ihrer Hilflosigkeit ergötzte.

Er blickte auf den antiken Schlüssel, der auf dem Boden lag, ein grausames Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er entdeckte, dass es eine Fälschung war. Mit einem verächtlichen Hohnlächeln zerquetschte er ihn unter seinem enormen Griff, der Schlüssel zersplitterte in Stücke. "Ihr habt es gewagt, mich zu täuschen? Ich werde dafür sorgen, dass ihr dafür leidet!"

"Nun, meine Diener, geht und rottet die Menschen aus!" befahl Gideon, seine Stimme dröhnte mit Autorität. Die Dämonen, scheinbar unbeeindruckt von der Schwerkraftdomäne, stürmten mit tödlicher Absicht vorwärts. Ihre Augen glitzerten mit einem raubtierhaften Hunger, als sie über die bewegungsunfähigen Menschen herfielen.

"Oh nein! Werden wir so sterben?" Die Schreie der Verzweiflung verbreiteten sich unter den Menschen, als sie ihrem bevorstehenden Tod ins Auge blickten. "Wenn nur der Stadtlord hier wäre, hätten wir vielleicht eine Chance!" Ihre Gedanken wandten sich dem Stadtlord des Feuer-Krähen-Clans zu, einer mächtigen Figur, deren Abwesenheit auffällig war.

"Haha! Sterbt!" brüllte Gideon mit sadistischem Vergnügen und genoss den Anblick ihrer Angst. Seine Freude an ihrem Terror war greifbar, und er fuhr fort, über ihr Leiden zu frohlocken.

Plötzlich durchschnitt eine ruhige, fast lässige Stimme das Chaos.

"Ohh! Warum so eilig?" Die Stimme, glatt und lässig, schien die Schwere der Situation zu verspotten. Der Sprecher – ein junger Mann, bewegte sich mit einer gelassenen Anmut, unbeeindruckt von der erdrückenden Schwerkraft. Gideons Instinkte flammten mit einem intensiven Gefühl der Gefahr auf, aber sein Körper war wie eingefroren, gelähmt von einer tiefsitzenden Angst.

Aus dem Chaos heraus wurde die Gestalt des jungen Mannes deutlich. Sein Herannahen war bedächtig, jeder Schritt resonierte mit einer fast überirdischen Ruhe.

Als er die Gestalt des jungen Mannes sah, schrien Gideons Instinkte ihm zu, zu fliehen, doch sein Körper bewegte sich irgendwie nicht. "Wer ist dieser junge Mann?" Er zitterte bei dem Gedanken an eine höhere Macht, die in dieses Spiel verwickelt war. Selbst der Stadtlord würde ihn nicht so sehr erschrecken können.

Ethans und aller anderen Aufmerksamkeit wurde ebenfalls auf den jungen Mann gelenkt. Sobald der junge Mann ankam, hielten die Dämonen ihre Aktionen an, als ob eine unsichtbare Fessel sie mit starker Kraft band.

Ethan fand den jungen Mann vertraut. Seine Augen weiteten sich, als er erkannte, wer es war. Es war Leon, der Typ, der gerade neben ihm gesessen hatte. Also bestätigten sich seine Vermutungen endlich.

Als Leon vortrat, hallte jeder seiner Schritte in den Ohren aller in der totenstillen Atmosphäre wider.

Sein Verhalten änderte sich vollständig, als er näher kam, sein jugendliches Aussehen unterzog sich einer auffälligen Verwandlung. Er wurde zu einem vornehmen Erwachsenen, gekleidet in eine königliche Militäruniform, die mit dem königlichen Wappen des Arkanis Königreichs auf seiner Brust geschmückt war.

Der Mann strahlte eine Aura höchster Dominanz aus, sein langes, eisig blaues Haar fiel in eleganten Wellen, die ein Gesicht von makelloser Perfektion umrahmten. Sein schlanker, muskulöser Körperbau deutete sowohl auf beachtliche Stärke als auch auf Beweglichkeit hin, während seine ozean-blauen Augen, ruhig wie ein uralter See, eine Intensität besaßen, die Legionen befehligen könnte. Seine Haut, glatt wie polierter Jade, betonte seine überirdische Schönheit.

Gekleidet in eine auffallend gutaussehende Militäruniform, die jeden geformten Muskel hervorhob, erschien er weniger als ein Sterblicher und mehr als ein Gott unter Menschen. Seine befehlende Präsenz war unwiderstehlich und fesselte jede Frau, die ihn anblickte.

Trotz der gefährlichen Situation war seine pure Anziehungskraft eine lodernde Kraft, die die zarten Herzen der Frauen gefangen nahm, sie schwärmen ließ und ihre Augen mit Sternen füllte. Die gefährlichen Umstände verstärkten nur seinen Charme und hüllten sie in eine feurige Umarmung, der sie nicht entkommen konnten.

Mit einer sanften Berührung seiner flackernden Finger breitete sich eine kühlende Empfindung in der gesamten Auktionshalle aus, entspannte den Geist aller und befreite jeden sofort aus dem Schwerkraftbereich des Affen.

Gideons Augen wurden tellergroß, als er endlich erkannte, wer der Mann war.

Gideons Augen weiteten sich ungläubig, als die Erkenntnis in ihm dämmerte. "G-General Leon!" stammelte er, seine Stimme war selbst in seiner furchterregenden Teufelsaffen-Form von Terror durchdrungen. Die bloße Anwesenheit von General Leon reichte aus, um ihn bis ins Mark zu erschüttern.

"Ein Transzendentales Kraftpaket!"

Die anderen Clanführer, gleichermaßen alarmiert, kämpften darum, die Anwesenheit einer so hochrangigen Figur in ihrer Mitte zu begreifen. Für sie war er mehr als nur ein Anführer; er war fast wie ein Gott, ein Wesen von immenser Macht und Autorität. In seiner Gegenwart fühlten sie sich wie bloße Sterbliche, seine ergebenen Anhänger, die jede seiner Bewegungen bewunderten.

Die Erkenntnis, dass General Leon, ein Transzendentaler, anwesend war, fügte den sich entfaltenden Ereignissen eine neue Dimension hinzu.

"Bruder, hast du wirklich General Leon gerufen? Ich wusste nicht, dass du solchen Einfluss hast." staunte Arias Onkel, sein Gesicht spiegelte Ehrfurcht und Unglauben wider. "Also deshalb warst du so rätselhaft über die Hilfe, die wir erhalten würden. Ich hatte keine Ahnung, dass du einen so mächtigen Verbündeten hast."

Arias Vater schüttelte den Kopf, sein Ausdruck eine Mischung aus Erleichterung und Erstaunen. "Nein, du Narr. Wie könnte ich jemals die Dreistigkeit haben? Ich habe nur einen Brief an die Hauptstadt geschickt und um Hilfe gebeten. Nie in meinen kühnsten Träumen hätte ich erwartet, dass er persönlich kommt. Es ist wirklich ein Rätsel."

Arias Onkel, der das Missverständnis erkannte, fühlte einen Anflug von Verlegenheit. "Ungeachtet dessen ist es ein Glück, dass General Leon hier ist."

"Ja," stimmte Arias Vater zu, eine Note der Erleichterung war in seiner Stimme zu hören.

"Vater, geht es dir gut?" Aria näherte sich ihrem Vater, ihre Besorgnis war greifbar.

"Mir geht es gut," versicherte ihr Vater ihr mit einem schmerzerfüllten Lächeln. Sein Blick wanderte dann zu Ethan neben ihr, und ein Funke der Missbilligung huschte über sein Gesicht. Aber in der Gegenwart von General Leon hielt er seine Zunge im Zaum und wagte es nicht, den geringsten Fehler zu machen.

Bevor sie ihr Gespräch fortsetzen konnten, wurde ihre Aufmerksamkeit zurück auf die mit Spannung erwartete Konfrontation gelenkt, die sich vor ihnen entfaltete. General Leons Anwesenheit hatte zweifellos den Verlauf der Schlacht verändert, und die Spannung in der Auktionshalle erreichte einen fieberhaften Höhepunkt, als der finale Showdown nahte.

Allerdings konnten alle das Ergebnis bereits erahnen.