Avanya stand vor dem Zimmer ihrer Tochter, ihre Hand schwebte in der Nähe der Tür, noch nicht bereit anzuklopfen. Der Flur war dunkel, das flackernde Leuchten eines entfernten Nachtlichts warf wandernde Schatten an die Wände. Sie wusste, dass dieses Gespräch nicht einfach werden würde – ihre Worte am Morgen hatten Sumaya verletzt, und kein Vortäuschen konnte das auslöschen. Aber sie musste es in Ordnung bringen. Heute Abend.
Sie holte langsam und zittrig Luft und klopfte schließlich. "Darf ich reinkommen, Liebling?" Ihre Stimme war leise, zögernd, als fürchte sie, abgewiesen zu werden.
Drinnen regte sich Sumaya, bereits unter ihren Decken eingekuschelt, bei der unerwarteten Störung. Ihr Puls beschleunigte sich. Warum war ihre Mutter so spät hier? War es wegen dem, was ihr beim Abendessen versehentlich herausgerutscht war?
Sie räusperte sich und versuchte, gefasst zu klingen. "Ich komme, Mama! Gib mir nur... eine Sekunde."