Junge Herrin

„Wenn sie überlebt, was ich mit ihr vorhabe", fuhr Ulva fort, ihr Ton schwelte mit leiser Bedrohung, „könnte sie ein Gewinn sein."

Ihre Lippen kräuselten sich zu einem schwachen, kaum wahrnehmbaren Lächeln. Meine erste Rekrutin, dachte sie. Wenn alles gut läuft, wird Sumaya für mich arbeiten – ob es ihr gefällt oder nicht. Es ist Zeit, sich vorzubereiten... wenn die Wahrheit endlich ans Licht kommt, werde ich meine eigene Armee brauchen. Und Sumaya? Sie wird die erste Figur auf meinem Schachbrett sein.

Amandas Mund öffnete sich leicht, ihre Stimme irgendwo zwischen Verwirrung und Unglaube gefangen. Worte überschlugen sich in ihrem Hals, weigerten sich aber herauszukommen. Sie starrte Ulva an, als wären ihr gerade Hörner gewachsen. Wo ist die Rache, die mir versprochen wurde? Das war nicht das, wofür sie sich angemeldet hatte. Das war nicht der Plan.

„Ich verstehe nicht", sagte sie schließlich, die Stirn runzelnd, Verärgerung stieg in ihrer Stimme auf. „Du solltest doch—"