Dampf haftete am Badezimmerspiegel wie eine hartnäckige Erinnerung, kräuselte sich um die Ränder und trübte das Glas. Sumaya stand regungslos davor, ein Handtuch eng um ihren Körper gewickelt, die Luft noch schwer vom Duft ihres Duschgels. Ihre Augen, dunkel und unsicher, fixierten das Spiegelbild ihrer Schulter.
Dieses sichelförmige Muttermal starrte direkt zurück.
Es sah so... normal aus. Gewöhnlich. Nur ein weiterer Teil ihrer Haut, den die meisten Menschen nicht einmal zweimal anschauen würden. Und doch war es da und trug eine Last, die niemand sie gefragt hatte, ob sie sie überhaupt tragen wollte.
Ihre Hand hob sich langsam, fast zögernd, und ihre Finger fuhren die weiche Kurve des Mals nach. "Das soll es also sein?", murmelte sie leise, ihre Stimme tief und flach. Das ist es, was mich zum sogenannten Moon Child macht?
Es fühlte sich nicht magisch an. Es fühlte sich nicht wie ein prophezeites Zeichen oder ein Schicksalssymbol an.