Kapitel 105

Von Blut verraten

Cain saß an seinem Schreibtisch, das leise Rascheln von Papieren und das Kratzen seiner Feder waren die einzigen Geräusche im Raum. Der Morgen hatte gerade erst begonnen, und er konnte Averys Blick nicht aus seinem Kopf verbannen.

Die Art, wie sie ihn angesehen hatte, als er ihr sagte, sie solle bleiben. Wie ihr der Atem stockte. Wie ihre Wärme in ihn eindrang, als sie sich endlich an ihn lehnte.

Es beunruhigte ihn.

Die Tür knarrte.

Cain sah nicht auf. "Lydia", sagte er gleichgültig und schrieb weiter. "Wenn es um die Berichte geht, leg sie auf den Tisch. Ich kümmere mich darum, wenn ich Zeit habe, aber ich will wissen, wo die Aktualisierung zum Nordkamm ist."

Stille.

Cains Kiefer zuckte. Er blickte auf, Lydias übliche Antwort erwartend—

Aber es war nicht Lydia.