Von Blut verraten
Avery lief unruhig in ihrem Zimmer auf und ab; es war bereits Abend. Sie konnte nicht aufhören, die Ereignisse des Tages in ihrem Kopf abzuspielen. Ihr Treffen mit dem König und wie seine Augen regungslos auf ihr ruhten.
Es ließ sie erschaudern.
Sie schlang ihre Arme um sich selbst und versuchte, das Gefühl abzuschütteln. Hatte sie etwas falsch gemacht? Hätte sie mehr sprechen sollen? Weniger? Die Art, wie Cain sich schützend vor sie gestellt hatte, um sie vor Alarics Blick abzuschirmen, war instinktiv gewesen. Beschützend. Aber hatte sie ihn durch ihre Reaktion enttäuscht?
Ihre Zähne gruben sich in ihre Unterlippe. Sie sollte sich entschuldigen. Oder zumindest etwas sagen.
Bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, klopfte es an ihrer Tür.
Avery erstarrte.
Ihr Herz setzte einen Schlag aus und beschleunigte dann, während sie zögerte. Sie nahm einen beruhigenden Atemzug, durchquerte den Raum und öffnete die Tür.