Kapitel 144

Von Blut verraten

Die Sonne war bereits untergegangen und machte dem leuchtenden Mond Platz. Avery stand am Fenster ihres Zimmers, ihr Blick auf den Wald gerichtet. Ihr Wolf kratzte daran, freigelassen zu werden, und sie wollte sich verzweifelt der Verwandlung hingeben. Als sie es das erste Mal tat, wurde es viel zu früh unterbrochen, und sie hatte nicht einmal die Chance, ihren Wolf zu erkunden.

Avery blickte auf die Wanduhr in ihrem Zimmer; es war nach neun Uhr abends, und dennoch verspürte sie den wahnsinnigen Drang sich zu verwandeln. Avery schaute zur Tür, ihre Lippen zwischen den Zähnen eingeklemmt. Könnte sie es tun? Sie war keine Dienerin mehr, also konnte sie es, oder?

Averys Blick wanderte erneut zur Wanduhr. Dreißig Minuten. Sie würde sich verwandeln und dreißig Minuten laufen, und um zehn Uhr würde sie wieder im Bett sein. Das war's.

Mit diesem Entschluss verließ Avery das Zimmer.