Kapitel 152

Von Blut verraten

Averys Atem stockte, ihr Blick huschte zu Lydia, deren Augen auf Kendra gerichtet waren.

Die Worte trafen sie wie ein Schlag, brachten sie mehr aus dem Gleichgewicht als jede Ohrfeige oder Beleidigung es je getan hatte.

Kendra entschuldigt sich?

Sie schluckte, ihr Hals war trocken. "Was?"

Kendra seufzte und bewegte sich leicht auf dem Bett, als ob selbst diese Bewegung erschöpfend wäre. "Ich sagte, es tut mir leid. Für alles. Für die Art, wie ich dich behandelt habe. Für die Dinge, die ich gesagt habe. Für die Dinge, die ich getan habe."

Averys Herz hämmerte. Sie suchte in Kendras Gesicht nach der Lüge, der Manipulation, dem grausamen Zucken eines höhnischen Lächelns, das normalerweise folgte, wenn sie sprach. Aber da war nichts. Keine Bosheit. Kein Triumphieren. Da war einfach nichts.

Kendra stieß ein kleines, bitteres Lachen aus. "Du glaubst mir nicht."

Avery wusste nicht, wie sie antworten sollte.

Konnte sie ihr glauben?