Von Blut verraten
Der Gestank von Fäulnis und feuchten Wänden hing in der Luft. Hugh saß an der kalten Wand, sein Kiefer so fest zusammengepresst, dass es schmerzte. Sein Körper war nun zerschlagen und schmutzig, beraubt der Macht, die er jahrelang besessen hatte. Ihm gegenüber starrte Lucian mit reinem, unverdünntem Hass, seine Kleidung zerrissen von den Monaten, die er eingesperrt verbracht hatte. Seine Mutter saß neben ihm, ihre Arme schützend um Lucians kranken Vater geschlungen, dessen Atem flach und keuchend war.
Lucians Augen brannten, als er endlich sprach, seine Stimme heiser, aber voller Bitterkeit. "Das ist deine Schuld."
Hughs Finger zuckten.
"Du hast mein Rudel gestohlen. Meine Leute. Meine Zukunft. Du hast die ermordet, die sich nicht beugen wollten, und wofür?" Hugh atmete scharf durch die Nase aus, seine Geduld schwand. "Halt den Mund, Junge."