Vertraute Gesichter

Natalie~

Die Nacht war kühl, aber nicht bis auf die Knochen - gerade genug, dass ich meine Arme fester um mich schlang. Ich bewegte mich durch die geschäftigen Straßen, mein Atem stieg in weichen, geisterhaften Wirbeln auf. Die Stadtlichter verschmierten wie Aquarellfarben durch den Schleier ungeweinter Tränen, und die Welt um mich herum - Stimmen, Lachen, Leben - verblasste zu nichts mehr als einem fernen Summen.

Es war mir egal, wohin ich ging. Es war mir egal, dass meine Füße vom Gehen schmerzten. Es war mir überhaupt alles egal.

Ich neigte meinen Kopf zum Himmel, die Sterne waren durch den Dunst der Stadtlichter kaum zu sehen. "Was habe ich je getan, um das zu verdienen?" Meine Stimme brach, als ich sprach, kaum lauter als ein Flüstern. Aber ich wusste, die Göttin konnte mich hören. Das konnte sie immer.