Cassandra~
Es ist seltsam, wie sich das Leben in einem plötzlichen Atemzug wenden kann, wie das kälteste Herz schmelzen kann durch die Wärme von jemandes Armen, die dich umschließen.
Das Morgenlicht sickerte in Sebastians Schlafzimmer, ergoss weiche gelbe Strahlen über verworrene Laken und die entblößte Kurve meiner Schulter. Ich lag mit meinem Kopf auf seiner Brust, der stetige Rhythmus seines Herzschlags unter meinem Ohr wie ein Wiegenlied, von dem ich nie wusste, dass ich es brauchte. Drei Tage waren vergangen, seit ich ihn endlich hereingelassen hatte – wirklich hereingelassen – und es war, als würde man aus einem Krieg erwachen und das Paradies finden.
Und in gewisser Weise war es das auch. Ich hatte ein Leben voller endloser Befehle, Blut und Schatten geführt. Jetzt wachte ich jeden Tag zum Duft von Zimtpfannkuchen auf und dem Klang von Sebastian, der alte Rocksongs vor sich hin summte, während er kochte. Ich hätte nie gedacht, dass ich das haben würde.