Eifersüchtig?

Olivias Sichtweise

Es war nicht sanft. Es war nicht zärtlich. Es war roh, verzweifelt, wütend. Sein Mund eroberte meinen mit einer Dringlichkeit, die einen Schauer durch meinen ganzen Körper jagte. Hitze loderte zwischen uns auf und vertrieb die kalte Nachtluft.

Ich keuchte gegen seine Lippen, aber er zog sich nicht zurück. Stattdessen vertiefte er den Kuss, seine Zunge drang fordernd zwischen meine Lippen – verlangend, erobernd. Dieser Kuss war anders, so anders als der, den wir am Altar geteilt hatten. Jener Kuss war erzwungen gewesen, zur Schau gestellt. Aber dieser... dieser war besitzergreifend, überwältigend und zweifellos mein erster echter Kuss.

Seine Hände umfassten mein Gesicht, als wolle er sich in diesem Moment erden.

Ich hasste ihn.

Ich hasste ihn dafür, dass er mich so küsste. Dafür, dass er meinen Körper zum Verrat brachte.

Dafür, dass er mich fühlen ließ.

Aber ich hielt ihn nicht auf.