Louis' POV
Ich rannte.
Meine Füße donnerten über den Marmorboden, als ich durch die Hallen sprintete, dann die Treppen hinunter und aus den Schlosstüren hinaus. Die Nachtluft traf mich, kühl und klar, aber mein Körper brannte vor Angst. Ich verwandelte mich im Laufen, meine Kleidung zerriss, als mein Wolf übernahm und massive Pfoten mit Wucht auf die Erde trafen.
Sie war hier draußen. Allein.
Der Wald erstreckte sich vor mir, dunkel und still, aber ich konnte sie wittern - ihr vertrauter, berauschender Duft vermischt mit frischer Erde und Nachtluft. Mein Wolf trieb härter, schneller voran und schlängelte sich durch die Bäume, während ich ihrer Spur folgte.
Und dann sah ich sie.
Sie stand mitten auf einer Lichtung, das Mondlicht warf einen Schein auf sie. Sie verwandelte sich nicht. Sie stand einfach nur da und starrte in den Himmel.
Etwas an der Art, wie sie dastand - die Reglosigkeit, die stille Ergebung - ließ meinen Wolf warnend knurren.