Dach

Olivias Sichtweise

Mit rasendem Herzen stieg ich die Hintertreppe hinauf, die zum Dach führte. Alles in mir schrie, nicht zu gehen. Sogar mein Wolf knurrte leise und warnte mich umzukehren – dass etwas nicht stimmte. Dass das, was vor mir lag... gefährlich sein könnte.

Aber ich ignorierte es.

Die Neugier brannte zu tief in mir. Was könnte es noch geben? Was könnte mir noch wehtun, was es nicht schon getan hat?

Als ich die Tür zum Dach öffnete und hinaustrat, traf mich die kalte Luft und ich atmete tief aus. Meine Augen huschten über den Raum, aber das Dach war leer. Es war niemand da außer mir.

Ich atmete langsam aus, während die Anspannung immer noch meinen Rücken hinaufkroch. Vielleicht war es eine Falle. Vielleicht hatten sie ihre Meinung geändert. Vielleicht—

Doch plötzlich erstarrte ich.

Da.

Sie war vor einer Sekunde noch nicht da gewesen. Da war ich mir sicher. Aber plötzlich stand eine Frau am Rand des Daches.

Es war, als wäre sie einfach... erschienen.