Kapitel 75: Komplizen der Schande

Lin Fangwei ließ Meng Jingfen zunächst Gebäck für zwanzig Yuan holen. Nachdem sie bezahlt hatte, fragte sie die Verantwortliche höflich: „Entschuldigung, Schwester, ich bin Meng Jingfens Schwester. Ich muss kurz mit ihr reden; könnte sie für... zehn Minuten rauskommen?"

In jenen Tagen, besonders bei diesem Wetter, kauften nicht viele Menschen auf einmal Gebäck für zwanzig Yuan, daher galt Lin Fangwei als wichtige Kundin.

Außerdem konnte die Leiterin der Bäckerei erkennen, dass Lin Fangweis Absicht, so viel Gebäck zu kaufen, darin bestand, Meng Jingfen zum Reden nach draußen zu holen.

Es waren nur zehn Minuten, eine Kleinigkeit, und sie antwortete schnell: „Natürlich, kein Problem."

Meng Jingfen und Lin Fangwei hatten sich bereits mehrmals getroffen.

Sie verachteten einander und wussten, dass die andere sie nicht mochte.

Meng Jingfen konnte nicht verstehen, warum Lin Fangwei sie suchte, eine „Schwester" ohne jegliche Blutsverwandtschaft.

Aber sie hatte keine Angst.