Komm mit mir

Sarah

Ich höre auf zurückzuweichen. Etwas verändert sich in mir, ein wilder Beschützerinstinkt, nicht nur für mich selbst, sondern auch für mein Baby. Ich stehe aufrechter, straffe meine Schultern.

"Ich erinnere mich an nichts und du bist hier nicht willkommen."

Er lacht. "So ein Temperament. Das hattest du schon immer, selbst als kleines Mädchen. Es machte die Dinge... interessant."

Mir wird übel bei seinen Worten, aber ich lasse mir meinen Ekel nicht anmerken. "Was hast du mir angetan, Rodrigo? Hast du mir wehgetan, als ich klein war? Hast du jetzt Angst, dass ich, wo ich älter bin, meinen Eltern davon erzählen werde?" frage ich.

Rodrigos Lächeln wankt, nur leicht. Er macht einen Schritt näher, aber ich bewege mich nicht. Nicht dieses Mal. Ich werde ihm nicht die Genugtuung geben, mich verängstigt zu sehen.

"Du erinnerst dich nicht," sagt er langsam, fast nachdenklich. "Aber du spürst es, nicht wahr? Eine Anziehung. Irgendwo tief in dir weißt du es."