"Wage es ja nicht, diesen Streich von dir je wieder zu spielen!" knurrte Alpha Zade, als er Elena in einen dunklen Kerker stieß. "Du hast Glück, dass ich heute ziemlich beschäftigt bin, Elena. Sonst hätte dein erbärmlicher Fluchtversuch dir ein Ticket zur Hölle garantiert!" warnte er, seine Augen voller Wut, während er Elenas Knöchel mit einer riesigen Kette fesselte.
Alpha Zade packte Elena aggressiv am Kinn und zwang sie, seinen blutunterlaufenen Augen zu begegnen. Seine Stimme war ein tiefes, bedrohliches Knurren, als er sagte: "Wir bereiten ein Fest vor, um den Alpha des Moonshine-Rudels willkommen zu heißen, und bisher läuft alles gut. Wenn jemand dich gesehen hätte, während du leichtsinnig zu fliehen versuchtest, hätte das Gerüchte verbreitet, und ich möchte nicht, dass Alpha Enzo erfährt, dass ich so eine verfluchte Närrin in diesem Rudel habe. Also benimm dich besser, Elena!" Mit einem scharfen Ruck seines Handgelenks ließ er ihr Kinn los und hinterließ einen dumpfen Bogen, wo er gedrückt hatte.
Elena sagte kein Wort. Sie zuckte nicht zusammen, blinzelte nicht. Sie starrte Alpha Zade nur ausdruckslos an, als wäre er nichts weiter als ein Schatten, der zu nahe gekommen war.
"Du Närrin! Verstehst du?!" forderte Alpha Zade, bevor er ihr eine harte Ohrfeige verpasste.
Die Ohrfeige brachte Elena in die Realität zurück, und sie kroch vor Angst zurück, nickte hektisch und rieb sich ihre bereits gerötete Wange. "J-ja Alpha, ich verstehe."
"Gut. Jetzt schlage ich vor, du bleibst, wo du bist. Wenn alles gut läuft und ich in der Stimmung bin, füttere ich dich vielleicht heute." Alpha Zades Stimme triefte vor Verachtung.
Bevor Elena reagieren konnte, zog er eine mit Eisenhut gefüllte Spritze aus seiner Tasche und stieß sie in ihren Hals.
"Dieser Tag ist sehr besonders für meine Tochter, und ich werde nicht zulassen, dass du ihn ruinierst." Das waren die letzten Worte, die Elena hörte, bevor die Dunkelheit sie verschlang.
Einige Stunden später erwachte Elena in demselben dunklen, kalten Kerker, in dem sie seit Jahren gefangen war. Der schwache Geruch von Schimmel und Metall erfüllte die Luft, und das einzige Licht im Raum kam von einer einzelnen Fackel an der Wand.
Sie seufzte tief, als sie auf die schweren Eisenketten blickte, die um ihre Beine gewickelt waren und sie mit einem großen, unbeweglichen Steinblock verbanden. Ihr Kleid war zerrissen, und ihre nackten Füße ruhten auf dem nassen, schmutzigen Boden. Ihr Gesicht war blass, und ihre Augen waren müde und leer. Sie saß still da, umarmte ihre Knie und zitterte vor Kälte in der Luft.
"Ivy, wir haben versagt. Das war unsere einzige Chance zur Flucht, und wir haben sie verpasst," murmelte Elena zu ihrem Wolf, ihre Stimme schwach und gebrochen.
"Wir werden eine weitere Chance bekommen, Elena. Ich weiß, dass wir es werden," antwortete Ivy. Aber Elena seufzte verzweifelt und bezweifelte, dass sich eine weitere Gelegenheit bieten würde. Vielleicht hatte die Mondgöttin sie vergessen.
Seit Jahren dachte Elena über Fluchtwege nach. Alpha Enzos Ankunft auf der Suche nach einer Gefährtin sollte ihre Gelegenheit sein, da alle beschäftigt sein würden. Leider wurde sie am Ende erwischt. Der Gedanke, den Kerker nie verlassen zu können, ließ Elena sich in den Schlaf weinen.
Fast sofort wachte Elena mit extremem Hunger auf. Sie erhob sich vom Boden und schleppte ihre gefesselten Beine träge, während sie den Kerker nach Nahrung durchsuchte. Ihr zerbrechlicher Körper kämpfte darum, sie zu stützen, als sie durch den dunklen, kalten Raum taumelte. Die Ketten rasselten bei jeder Bewegung, ihre Augen suchten nach Essensresten.
"Ist da jemand drin?" Elena hörte plötzlich eine fremde Stimme, die ihre Augen vor Entsetzen weit werden ließ. Sie eilte zurück in die tiefe Ecke des Kerkers.
"Alpha, bitte! Du musst in den Speisesaal zurückkehren. Da ist niemand," hörte Elena Alpha Zades verzweifelte Stimme, und sie keuchte.
Alpha?! Das bedeutete, Enzo kam auf sie zu?! Nein! Er sollte sie nicht finden! Alpha Zade würde sie töten!
Schweißperlen bildeten sich auf Elenas Stirn, als sie sich im Raum umsah und verzweifelt nach einem Versteck suchte. Sie war dabei, sich unter ihrem unheimlichen Bett zu verstecken, als die Tore aufgestoßen wurden und ihre Augen auf ein Paar tiefblauer Augen fielen.
Plötzlich erfüllte der süße Duft von Minze und Schokolade den Raum, als Elena Blickkontakt mit Alpha Enzo aufnahm. Ihr Herz raste wie ein galoppierendes Pferd in ihrem Brustkorb, und sie konnte die Aufregung ihres Wolfes spüren.
"Gefährte! Wir treffen endlich unseren Gefährten!" quietschte Ivy vor Aufregung.
Elena keuchte, unfähig zu glauben, was ihr Wolf gerade gesagt hatte. "W-was? G-gefährte?"
"Ist das Schicksal? Ist es der Plan der Mondgöttin, dass mein vorbestimmter Gefährte mich von meinem Onkel rettet?" dachte Elena bei sich, Freudentränen rollten über ihr Gesicht. Sie würde endlich frei sein. Ihr Gefährte war hier für sie.
"Gefährte," murmelte Elena, ein schwaches Lächeln schlich sich über ihr Gesicht. Das Lächeln verschwand jedoch schnell, als sie Alpha Enzo richtig ansah. E-er sah nicht so glücklich aus.