Zerbrochene Welt

Li Yao fand sich an einem vertrauten Ort wieder. Es war ihr Elternhaus, der Ort, an dem sie aufgewachsen war. Oder zumindest das, was davon übrig geblieben war. Angesichts der weitverbreiteten Verwüstung um sie herum schien es, als hätte hier eine große Schlacht stattgefunden – Wände waren rissig und bröckelten, Trümmer lagen überall verstreut, und die Luft war erfüllt von gewaltigem Qi. Sie fragte sich, warum sie hierher zurückgekehrt war. Träumte sie? Sie hatte schon lange nicht mehr von diesem Ort geträumt.

Sie ging langsam zur Haustür. Die Tür selbst hatte schweren Schaden genommen und war fast vollständig zerstört, hing nur noch an einem einzigen gebrochenen Scharnier. Sie stieß sie auf, das Holz knarrte bedrohlich, als sie eintrat.

Sobald sie drinnen war, hörte sie das Geräusch von Weinen – leises, herzzerreißendes Schluchzen. "Ein Kind?", fragte sie sich laut.