Kapitel 113: Mutters Spur

ARIA-Ichtperspektive

Ich zerriss das Bild in zwei Hälften, meine Hände zitterten vor Wut.

Es zeigte mich als Fünfjährige, wie ich allein auf dem Trainingsgelände des Rudels spielte. Jemand hatte mich schon damals beobachtet. Fotos gemacht. Geplant. „Ältester Malin wusste es", flüsterte ich. „Er wusste von Anfang an alles."

„Aria, du musst das sehen", rief Frost von der anderen Seite des verlassenen Tempels.

Ich blickte von den verstreuten Fotos auf. Wir hatten uns drei Tage lang in der alten Zuflucht versteckt, während ich mich davon erholte, zu viel Kraft eingesetzt zu haben. Die anderen befreiten Wölfe schliefen endlich, sicher hinter Mauern, die von der Mondgöttin selbst gesegnet worden waren.

Frost hielt ein Ledernotizbuch hoch, das in Vincents Aktentasche versteckt gewesen war. „Das gehörte deiner Mutter. Ihr richtiger Name steht darin."

Ich stolperte hinüber, noch immer geschwächt von meinem Sturz im Wald. Frost öffnete das Buch auf der ersten Seite.