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Im Herzen einer vergessenen Stadt, wo Schatten entlang bröckelnder Gassen tanzten, flüsterten die Seelen der Vergangenheit Geschichten von Kummer und Erlösung.
Der Regen prasselte herab, während die schwere Atmosphäre die Umgebung erfüllte.
Das Geräusch von jemandem, der rannte, war zu hören, als die Schritte mit den Wassertropfen auf der Oberfläche kollidierten.
/HEULEN/
Der Sturm verhüllte die Nacht. Aber das reichte nicht aus, um die Silhouette vom Laufen abzuhalten. Ihr Gesicht war mit einem Umhang bedeckt, um sie vor dem starken Regen zu schützen.
Und nach einer Runde durch den Regen erreichte die Silhouette endlich eine Hütte.
/KNARREN/
Ohne anzuklopfen öffnete die Silhouette sofort die Tür und betrat die Hütte, als wäre sie in Eile.
Die Tür knarrte auf und enthüllte einen schwach beleuchteten Raum, in dem eine alte Frau saß, ihre Augen geschlossen, als befände sie sich in tiefer Meditation.
"Du bist hier," hallte eine raue Stimme aus den Tiefen der Kehle der alten Frau, ihre Worte trugen eine überirdische Aura, die dem Mädchen Schauer über den Rücken jagte.
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Das Mädchen näherte sich vorsichtig, ihr nasser Umhang tropfte auf den Holzboden, als sie vor der Seherin stand. Ihre Augen, gefüllt mit einer Mischung aus Hoffnung und Verzweiflung, suchten im Gesicht der älteren Frau nach Antworten.
"Ich suche Führung, Weise," sprach das Mädchen, ihre Stimme zitterte leicht mit einer Mischung aus Furcht und Erwartung. "Der Mond der Geisterwelt wird sich bald mit dem Mond der realen Welt ausrichten. Ich muss wissen, was vor mir liegt, welches Schicksal für mich bestimmt ist."
Das flackernde Kerzenlicht im Raum warf tanzende Schatten auf ihr Gesicht und betonte ihre Angst.
Die alte Frau hob ihre Hände und zeigte zum Himmel. "Also ist die Zeit gekommen... Die Zeit, in der sich das Schicksal entfaltet... Die Zwillinge des Mondes werden bald geboren..." Als ihre Worte in der Hütte widerhallten, zuckte das Mädchen zusammen und wartete.
Wartete darauf, dass sie ihre Worte fortsetzte.
"Jedoch erwartet sie eine harte Realität. Ein hartes Schicksal, das niemand außer einem tragen wird." Sie hielt inne, um ihre Worte zu betonen. "Einer von ihnen wird seine Augen für diese Welt schließen, und der andere wird immer wünschen, er wäre derjenige gewesen, der seine Augen geschlossen hätte." Die Frau sprach, ihre Hände bewegten sich in der Luft und zeigten auf das Mädchen.
"Und du, mein Kind. Du wirst der Führer für den Verbleibenden sein. Das Schicksal unserer Welt wird in deinen Händen liegen, wenn die Zeit kommt, mein Kind. Es wird in deinen Händen liegen... Ob du in der Lage sein wirst, die Waffe unter der Tarnung eines Kindes zum Licht zu führen, oder ob du dein Schicksal verfehlen wirst."
Als die Worte der Seherin im Raum widerhallten, zitterten die Hände des Mädchens, während sie die Schwere ihrer Rolle aufnahm.
"Der, der übrig blieb..." murmelte das Mädchen, ihre Stimme kaum hörbar. "Was muss ich tun? Wie kann ich sicherstellen, dass er das Licht findet?" Als die Worte über ihre zitternden Lippen strömten, ergriff Angst ihr Herz und verstärkte ihren Griff mit jedem Schlag.
"Du kannst nichts sicherstellen," die Stimme der Seherin trug die Last uralter Weisheit. "Das Schicksal ist schwer fassbar, sein Pfad gewunden und ungewiss. Es ist nie dazu bestimmt, absolut zu sein, denn es ist aus den Fäden der Wahl und der Umstände gewoben."
Die Schultern des Mädchens sackten herab, ein schwerer Seufzer entwich ihren Lippen. "Dann-"
"Jedoch," die Stimme der Seherin enthielt einen Schimmer Hoffnung, einen Funken Führung inmitten der weiten Ausdehnung der Ungewissheit. "Es gibt nur eine Sache, die ich dir sagen werde, liebes Kind."
"Du musst eine Reise antreten, mein Kind," sprach die Seherin, ihre Stimme hallte mit einer überirdischen Klarheit wider. "Suche den Ort, an dem Weisheit und Macht mehr sprechen als alles andere. Wo sich diejenigen mit den schwersten Schicksalen versammeln... Dort wird der vom Schicksal Bestimmte von selbst zu dir kommen..."
Als das Mädchen dies hörte, leuchteten ihre Augen wieder auf und die Farbe kehrte in ihre Haut zurück.
"Denk daran, mein Kind, dass dein Mitgefühl deine größte Waffe und dein Schild sein wird. Pflege es, lass es deine Handlungen leiten und lass es die Flammen der Hoffnung in denen entfachen, die ihren Weg verloren haben. Verliere niemals deinen Weg auf dem Pfad des Stolzes."
Als die letzten Warnworte der Seherin in ihrem Herzen Platz fanden, spürte das Mädchen einen Schwall Entschlossenheit durch ihre Adern fließen.
"Der Ort des Wissens und der Macht... Mein Schicksalsbestimmter... Ich werde für dich da sein..." Ein leises Murmeln verließ ihren Mund; sie wandte sich zur Seherin.
Mit einem letzten dankbaren Nicken wandte sich das Mädchen ab, um die Gegenwart der Seherin zu verlassen, ihr Geist bereits erfüllt von Gedanken an die tiefgründige Rolle, die sie zu spielen bestimmt war. Und als sie ins Unbekannte trat, trug sie in sich den Glauben, dass ihr Mitgefühl den Weg desjenigen erhellen würde, der das Licht inmitten der Schatten seines Schicksals suchte.
"Oh, meine Kleine... Hoffentlich enttäuschst du uns nicht..."
------------A/N-------------
Die Kapitel werden normalerweise nicht so kurz sein, aber das nächste wäre zu lang geworden, wenn ich die beiden zusammengefügt hätte, daher habe ich sie getrennt.