Kapitel 113: Eine abgelehnte Annäherung

Drei Tage waren seit Seraphinas gewalttätiger Auseinandersetzung mit Lilith vergangen, und ich konnte das Bild immer noch nicht aus meinem Kopf bekommen. Blut, das über ihr Nachthemd gespritzt war, Augen, die vor einer Wut brannten, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Sie hatte sich endlich für sich selbst eingesetzt, und trotz der Gewalt war ich stolz auf sie.

Ich beobachtete Seraphina jetzt, wie sie in den Frühstücksraum glitt, ihr blondes Haar fiel wie flüssiges Gold ihren Rücken hinunter. Verschwunden war das schüchterne, gebrochene Mädchen, das wir jahrelang gequält hatten. An ihrer Stelle stand eine Frau mit Eis in den Adern und Feuer in den Augen. Sie nahm mit der Anmut einer Königin an der Tafel Platz, ihr Gesicht eine Maske kalter Gleichgültigkeit.

"Guten Morgen, Seraphina," sagte ich, unfähig, die Bewunderung aus meiner Stimme zu halten.

Sie schenkte mir kaum einen Blick. "Ronan."