Der Raum war so still, dass Leon seinen eigenen Herzschlag in seinen Ohren pochen hören konnte. Das Wort schwebte in der Kugel und leuchtete schwach.
[ALCHEMIST]
'Was passiert hier? Habe ich eine gute Klasse bekommen oder was?' fragte sich Leon, sein Gesicht sorgfältig neutral trotz der steigenden Spannung.
Die ältere Nonne brach zuerst das Schweigen, ihre Stimme ruhig, aber zufrieden. "Nun denn... Glückwunsch, Kind. Du hast eine gute Klasse und eine strahlende Zukunft erhalten."
Die Menge war nicht so freundlich.
"Ist er nicht ein Gemeiner?"
"Ja, wie kann ein Gemeiner diese Klasse bekommen?"
"Ich dachte, nur Adlige hätten solche Klassen."
"Ich auch..."
Leons Augen verengten sich. Ihm gefiel nicht, worauf das hinauslief.
'Also sollen Gemeine keine Alchemisten werden? Großartig. Genau das, was ich brauchte. Werden die Adligen jetzt hinter mir her sein? ...Scheiß drauf. Ich werde meine Klasse einfach verstecken und leben wie zuvor,' beschloss er und behielt seinen unlesbaren Gesichtsausdruck bei, als er die Kirche verließ.
Draußen summte das Königreich vor Leben. Kutschen säumten die gepflasterten Straßen, ein kleiner Brunnen glitzerte im Sonnenlicht, und Menschenmengen drängten sich durch den Marktplatz. Trotz der lebhaften Atmosphäre war Leons Stimmung düster.
Während er umherwanderte, bemerkte er etwas Beunruhigendes — Laden nach Laden hatte Schilder mit der Aufschrift:
'KEINE GEMEINEN ERLAUBT.'
'Sieht so aus, als wären Gemeine in dieser Welt nicht viel wert, einer der Gründe, warum die meisten von ihnen außerhalb des Königreichs leben.'
Seine Gedanken hielten inne, als er einen Metzgerladen entdeckte.
[Kauf und Verkauf von Fleisch. FLEISCH JEDER QUALITÄT ERHÄLTLICH.]
Sobald Leon das Schild las, kam ihm eine Idee.
Er tauchte sofort in eine nahegelegene Gasse ein.
"Entnehmen..."
Mit einem leisen Wischen erschien sein Inventarbildschirm. Er hatte noch 6 Kilogramm Hornhasenfleisch von vorher. Er tippte darauf, und das Fleisch materialisierte sich in seinen Händen.
Als er aus der Gasse heraustrat, ging er zielstrebig in den Laden.
Der Tresen war leer.
"Hallo? Ist jemand hier?" rief er.
Eine Frauenstimme hallte von hinten wider. "Wer ist da?"
Bevor Leon antworten konnte, trat sie heraus — und seine Augen weiteten sich.
Sie war eine Frau Anfang dreißig, ihr Körper kurvig und üppig mit weichen Rundungen. Ihre Brust spannte sich gegen ihre Schürze, und ihre breiten Hüften wiegten sich bei jedem Schritt. Blutflecken bedeckten ihre Kleidung und Haut, aber das verbarg nicht ihre sinnliche Figur.
Leon blinzelte und aktivierte schnell
[Name: Merida.]
[Klasse: Metzger]
[Alter: 32]
[Mana: 700]
[LP: 1400]
[Beschreibung: Eine alleinstehende Witwe, die seit 14 Jahren als Metzgerin arbeitet. Verlor ihren Mann im Krieg.]
'Vierzehn Jahre allein? Sie muss verzweifelt nach einem Schwanz sein,' dachte Leon, sein Gesicht blieb neutral.
Merida schenkte ihm ein müdes Lächeln und wischte ihre Hände an ihrer Schürze ab. "Wie kann ich dir helfen?"
"Ich habe das Schild draußen gesehen. Sie kaufen auch Fleisch, richtig?" fragte Leon.
Sie neigte den Kopf. "Nur Monsterfleisch."
Leon hielt das Hornhasenfleisch hoch. "Ist das frisch genug für Sie?"
Ihre Augen weiteten sich. "Hornhase? Hast du ihn selbst getötet?"
"Ja."
Ihr Blick huschte zu seiner Schulter. "Das erklärt deine Verletzung. In Ordnung... Ich gebe dir 20 Kupfermünzen für alles."
"Abgemacht," sagte Leon ohne zu zögern.
Merida blinzelte überrascht. "Wirklich? So schnell?"
Er zuckte mit den Schultern. "Ich bin nicht der Typ fürs Feilschen."
Die Metzgerin nickte, zog einen Münzbeutel hervor und warf ihn ihm zu.
Leon fing ihn mühelos auf und steckte ihn ein, ohne zu zählen.
"Willst du es nicht zählen?" fragte sie verwirrt.
"Nicht nötig," antwortete er und ging bereits zur Tür.
"Hey, warte!"
Leon drehte sich um und hob eine Augenbraue.
"Hast du diesen Hasen selbst ausgenommen?" fragte sie mit neugierigem Gesichtsausdruck.
"Ja. Mein Vater hat mir ein wenig beigebracht." Leon log, da er ihr nichts von seinem früheren Leben erzählen konnte.
Meridas Augen leuchteten auf. "Kind... suchst du einen Job?"
"Nicht wirklich. Ich bin—"
"Hör zu, du bist jung und talentiert. Einen Hornhasen in einem Zug sauber auszunehmen? Das ist beeindruckend. Wie lange hast du dafür gebraucht?"
"Fünf Minuten."
Sie pfiff anerkennend. "Ich zahle dir 50 Kupfermünzen für vier Stunden im Monat."
Leons Gedanken rasten. 'Das ist viel für einen Gemeinen... aber ich werde mehr Geld brauchen, wenn ich in dieser Welt aufsteigen will.' Seine Augen schweiften unbeabsichtigt zu ihrem tiefen Dekolleté, das sich gegen ihre Schürze drückte.
'Scheiß drauf... Wenn ich die geringste Chance habe, mein Gesicht dazwischen zu vergraben, verdammt, ich werde sie nutzen.' dachte Leon, als die Lust von ihm Besitz ergriff.
"Ich nehme an... aber ich brauche eine 30-minütige Pause in der Mitte," sagte er.
Ihr Grinsen wurde breiter. "Abgemacht. Sei morgen um 8 hier. Oh — du wirst einen Stadtpass brauchen."
Sie kramte in einer Schublade, zog eine leere weiße Karte heraus und warf sie ihm zu.
Fang.
"Flüstere deinen Namen hinein," wies sie ihn an.
Leon studierte den Pass und brachte ihn dann nahe an seine Lippen.
"Leon Luster," sagte er leise.
Die Karte schimmerte, Worte erschienen auf ihrer Oberfläche:
[Name: Leon Luster.]
[Alter: 18]
[Arbeitet für: Merida die Metzgerin.]
[Temporärer Stadtpass]
"Bis morgen," sagte Merida mit warmer Stimme.
Leon nickte und verließ den Laden, seine Gedanken wandten sich dem zu, was er mit dem zusätzlichen Geld machen könnte.
'Nun... wo kann ich eine Kutsche nach Hause finden?'
Bevor er sich entscheiden konnte, durchschnitt eine vertraute Stimme die Menge.
"Da ist er!"
Leon drehte sich um, sein Herz sank.
Derisa stand am Ende der Straße und zeigte auf ihn. Neben ihr standen zwei alte Männer in seltsamen grünen Roben — und sie kamen direkt auf ihn zu.
'Verdammte Scheiße... Warum ist sie schon wieder hinter mir her?'