Grace: Glaubst du an Schicksal?

Nach dem Abendessen trägt Leier die Narbencreme auf meinen Rücken auf, anscheinend unbeeindruckt von den erhabenen Makeln auf meiner Haut. Die Salbe fühlt sich zunächst kühl an, beginnt aber langsam zu brennen.

"Gib ihr etwa dreißig Minuten", sagt Leier und schraubt den Deckel wieder auf das Salbenglas. "Bleib einfach liegen. Es wird eine Weile wehtun, aber der Schmerz verschwindet bald."

Grunzend stütze ich mich auf meine Ellbogen und schaue über meine Schulter zu ihr. "Bist du sicher, dass es ungefährlich ist? Es brennt auf meiner Haut."

"Ihre Wirksamkeit hat ihren Preis." Sie wirft das Glas neben mich. "Vertrau mir. In einer halben Stunde werden deine Narben nur noch eine Erinnerung sein. Fass sie nur nicht an."