Etwas verändert sich in Buns Augen. Die Wildheit zieht sich zurück wie eine abfließende Flut und hinterlässt das kleine Mädchen, das ich kenne.
Ihre Gesichtszüge schrumpfen auf normale Größe zurück, spitze Ohren werden rund, Krallen ziehen sich ein, sogar ihre Zähne werden kürzer, bis es wieder nur winzige Milchzähne sind. Ihr hechelnder Atem verlangsamt sich zu leisen, stockenden Wimmern.
Tränen tropfen.
"Es ist okay", flüstere ich und strecke wieder die Hand aus. "Bun, Schätzchen, ich bin's. Grace."
Diesmal schnappt sie nicht zu. Sie zögert nicht einmal.
Ihre kleinen Arme schießen vor und schlingen sich mit verzweifelter Kraft um meinen Hals. Sie vergräbt ihr Gesicht an meinem Schlüsselbein und schluchzt – nicht das trotzige Weinen eines Kleinkindes, sondern etwas Tieferes und Schreckliches. Die Art von Weinen, wenn man so voller Angst ist, dass man nicht einmal versteht, was man fühlt.