Kapitel 51 - Die Angst einer Wache, der Juckreiz eines Herzogs

"Wartet, Euer Gnaden!"

Ich drehte mich scharf nach der Stimme um und klemmte Isabellas spärliche Habseligkeiten unter meinen Arm. Clara Meadows stand nervös im schwach beleuchteten Flur vor Isabellas ehemaligem Gefängnis von einem Schlafzimmer. Ihre Hände verdrehten den Stoff ihrer Schürze, eine nervöse Angewohnheit, die mir schon früher aufgefallen war.

"Was willst du?" fragte ich kalt.

Clara Meadows zuckte bei meinem Ton zusammen, wich aber nicht zurück. "Ich möchte mit Euch sprechen über... über das, was passierte, als die Herzogin floh."

Ich musterte sie sorgfältig. Die Wächterin, die angeblich eingeschlafen war und meiner Frau die Flucht aus diesem elenden Haus ermöglicht hatte. Mein erster Instinkt war, sie abzuweisen, aber etwas in ihrem Gesichtsausdruck – eine Mischung aus Angst und Entschlossenheit – ließ mich innehalten.

"Du hast eine Minute," sagte ich und warf einen Blick auf die Standuhr am Ende des Flurs. "Nutze sie weise."