Der königliche Palast erstreckte sich vor uns wie etwas aus einem Traum – glänzender Marmor, aufragende Säulen und komplizierte Wandteppiche, die Geschichten von gewonnenen Schlachten und vereinten Königreichen erzählten. Als wir durch seine großen Flure geführt wurden, spürte ich Lady Rowenas Blicke auf mir, die nach jedem Fehltritt Ausschau hielten.
"Halte deine Schultern gerade," flüsterte sie scharf, als wir uns dem Sonnenzimmer der Königin näherten. "Und denk daran, sprich nur, wenn—"
"Wenn ich angesprochen werde," beendete ich leise. "Ja, Lady Rowena, das habt Ihr bereits mehrmals erwähnt."
Helena ging mit geübter Anmut neben uns her und nickte gelegentlich vorbeigehenden Höflingen zu, die sie offensichtlich erkannten. Die stumme Botschaft war klar – sie gehörte hierher. Ich war die Außenseiterin.
Ein Lakai in königlicher Livree öffnete eine verzierte Tür und verkündete mit klarer Stimme: "Die Herzogin von Lockwood, Lady Rowena Thorne und Lady Helena Pembroke."