Der nachtblühende Cereus lag auf Claras Kissen wie eine schöne, schreckliche Anklage. Seine weißen Blütenblätter schimmerten im späten Nachmittagslicht, das durch das Fenster fiel, ein starker Kontrast zu dem aufkeimenden Entsetzen in den Gesichtern aller Anwesenden.
"Wann haben Sie das gefunden?" Alarics Stimme durchschnitt die Stille, scharf wie eine Klinge.
Das Dienstmädchen zitterte. "Gerade eben, Euer Gnaden. Ich schwöre, es war nicht da, als Sie das Zimmer früher untersucht haben."
Mein Herz hämmerte gegen meine Rippen. Jemand war in Claras Zimmer eingedrungen – in dieses Haus – während wir hier waren. Der Gedanke ließ mir die Haut kribbeln.
Lady Beatrix starrte auf die Blume, ihr Gesicht wurde bleich. "Was bedeutet das? Was geschieht mit meiner Tochter?"