Kapitel 106 - Die furchterregende Enthüllung der Schneiderin

Ich tauschte einen schnellen Blick mit Alaric aus, seine Augen enthielten einen Sturm schützender Wut. Elara stand vor uns, ihre sonst so gefasste Haltung zerschmettert von dem, was echte Angst zu sein schien.

"Wir brauchen einen privaten Ort," flüsterte ich und suchte den opulenten Ballsaal nach einem diskreten Platz ab.

Königin Seraphina, stets aufmerksam, glitt näher heran. "Die Nische hinter dem östlichen Wandteppich," murmelte sie. "Dort wird euch niemand stören. Ich werde Wache stehen."

Ich nickte dankbar, als sie mit lauterer Stimme fortfuhr: "Herzogin Isabella, darf ich Ihnen das reizende Gemälde zeigen, das ich erwähnte? Hier entlang."

Ihrer Führung folgend, bedeutete ich Elara, uns zu begleiten. Alaric wollte sich anschließen, aber Seraphina berührte seinen Arm.

"Vielleicht sollten Sie und ich sichtbar bleiben," schlug sie bedeutungsvoll vor. "Während Isabella die Kunstsammlung bewundert."