Kapitel 112 - Der Anspruch des Raben, Die Wut eines Ehemanns

"Der Rabe wird sich holen, was ihm zusteht."

Ich las die Worte erneut, meine Hände zitterten. Die elegante Handschrift schien mich zu verspotten, jede Kurve und Verzierung ein absichtlicher Hohn. Obwohl das Papier klein war, fühlte es sich ungeheuer schwer an, als trüge es die Kraft eines alten Fluchs.

"Isabella." Alarics Stimme durchschnitt meine kreisenden Gedanken. Als ich aufblickte, brannten seine Augen mit einer Wut, die ich noch nie zuvor gesehen hatte – nicht einmal, als er meinem Vater oder meiner Schwester gegenübertrat. Dies war etwas Ursprüngliches, etwas Gefährliches.

Er riss mir die Notiz aus den Händen und zerknüllte sie in seiner Faust. "Sie sprechen von dir, als wärst du Eigentum." Seine Stimme war todleise. "Als wärst du etwas, das man beanspruchen kann."

Ich schlang meine Arme um mich selbst, plötzlich fröstelte ich trotz der Wärme der Eingangshalle. "Was bedeutet das? 'Sie war nie für seinesgleichen bestimmt.' Wen meinen sie damit?"