Kapitel 120 - Der Wächter der Schwelle

Das Gewicht der Worte meiner Mutter hing in der Luft, während ich den seltsamen Stein umklammerte, den die alte Frau mir in die Hand gedrückt hatte. Er war glatt und dunkel, mit feinen Linien, die über seine Oberfläche geätzt waren und im schwachen Licht zu wandern schienen.

"Der Wächter schläft dort, wo die Tränen des Sterns die Erde formten. Suche die Flüsternden Höhlen. Hüte dich vor dem Rabenschatten, Kind, er hungert nach deinem Licht."

Ich blickte auf und sah, wie die Dorfbewohnerin bereits davonging, ihre gebeugte Gestalt verschwand zwischen den Hütten, bevor ich auch nur rufen konnte. Mein Herz hämmerte in meiner Brust.

"Alaric," flüsterte ich und drehte mich um, um ihm den Stein zu zeigen. "Sieh."

Er nahm ihn vorsichtig und untersuchte ihn mit zusammengekniffenen Augen. Die Kutschentür blieb neben uns offen, während wir im Moment der Entdeckung wie erstarrt dastanden.