Der Laden war unheimlich still, als wir hineinschlüpften. Im silbernen Mondlicht, das durch die Fenster strömte, wirkte Elaras Atelier wie ein Geist seiner selbst – Schneiderpuppen, die mit halbfertigen Kreationen drapiert waren, Skizzen, die auf ihrem Arbeitstisch mitten im Strich abgebrochen wurden. Ich fuhr mit den Fingerspitzen über einen Ballen Seide, den sie mir erst vor wenigen Wochen begeistert zeigen wollte.
„Das ist nicht richtig", flüsterte ich. „Elara würde ihre Arbeit niemals so zurücklassen."
Alaric bewegte sich lautlos durch den Laden und untersuchte Schubladen und Schränke mit geübter Präzision. „Sie kamen plötzlich, um sie zu holen. Keine Zeit, sich vorzubereiten."
Ich öffnete ein in Leder gebundenes Skizzenbuch, Elaras unverwechselbare Handschrift füllte die Ränder mit Notizen über Stoffe und Anproben. Der letzte Eintrag war nur drei Tage nach Alexanders Taufe datiert.