Nachrichten verbreiteten sich in Eldoria wie ein Lauffeuer. Conrad Thornton war aus seiner Abgeschiedenheit aufgetaucht, nicht nur als Patriarch der mächtigsten Familie der Stadt, sondern als Großmeister—eine Machtstufe, die nur wenige im Land für sich beanspruchen konnten.
Ich beobachtete aus den Schatten, wie Adlige und Kaufleute gleichermaßen darum wetteiferten, Geschenke und Glückwünsche zum Thornton-Anwesen zu schicken. Der Regenbogen, der sich gestern über den Himmel erstreckt hatte, war verblasst, aber die Spannung in der Luft blieb spürbar. Die Menschen sprachen mit gedämpfter Stimme und blickten nervös über ihre Schultern, als könnte die bloße Erwähnung von Conrad Thornton seinen Zorn heraufbeschwören.
"Sie sind wie Mäuse, die vor einem Habicht davonhuschen," bemerkte Onkel Armando neben mir, sein sonst so joviales Gesicht ungewöhnlich ernst. "Vor drei Jahren haben einige dieser selben Leute noch hinter Conrads Rücken gelacht. Und jetzt sieh sie dir an."