Kapitel 212 - Bevorzugung und Falschheiten: Eine Abrechnung auf dem Schulhof

Erins kleine Hand umklammerte meine, als wir am nächsten Morgen das Schultor erreichten. Ihre Augen huschten nervös über den Schulhof, suchend nach Jordan.

"Erinnerst du dich an unser Gespräch?" fragte ich sanft.

Sie nickte, ihre Zöpfe wippten leicht. "Die Wahrheit sagen. Keine Angst haben."

"Genau." Ich drückte ihre Hand beruhigend. "Dein Bruder und ich sind hier bei dir."

Als sie gestern Abend das volle Ausmaß von Jordans Mobbing offenbart hatte – gestohlenes Mittagessen, Treppenstürze, Drohungen mit Schlimmerem, falls sie je etwas sagen würde – hatte ich eine Seite an Eamon gesehen, die ich nicht erwartet hatte. Seine stille Wut spiegelte meine eigene wider, aber wir wussten beide, dass eine direkte Konfrontation mit einem Kind nichts lösen würde.

Das System musste sich ordnungsgemäß darum kümmern.

"Da ist er", murmelte Eamon und nickte in Richtung einer Frau, die mit einem mürrischen Jungen im Schlepptau durch das Tor marschierte – Jordan und seine Mutter, Frau Langley.