Die kalte Morgenluft biss in Lilys Haut, als raue Hände sie aus dem Kerker zerrten. Ihre Beine funktionierten kaum. Ihr Körper war wund und schwach von Tagen des Fiebers und der Ketten. Der Stein unter ihren nackten Füßen stach bei jedem Schritt.
Draußen war der Himmel noch dunkel. Nebel hing am Boden und sie verfehlte ihren Schritt und stolperte.
"Beweg dich," schnauzte einer der Wachen und riss sie nach vorne.
Am Weg wartete Victoria, gekleidet in weichem Pelz und polierten Stiefeln, die Arme fest über der Brust verschränkt. Ihre scharfen Augen musterten Lilys schmutzige Gestalt mit Belustigung und Ekel.
"Hat lange genug gedauert, dich herauszuschleppen," sagte sie kalt.
Einer der Wachen nickte knapp. "Wo wollt Ihr sie haben, Herrin?"
Herrin? Lilys Augen zuckten bei dem Wort nach oben. Victoria lächelte.
"Genau," sagte sie und ging langsam näher. "So wirst du mich jetzt nennen. Herrin. Sag es."