Kapitel 47: Gefangen

Die Nachtluft war scharf und kalt auf Lilys Haut, als sie durch die Bäume glitt.

Sie bewegte sich leise, ihre nackten Füße machten kaum ein Geräusch auf der feuchten Erde. Der Wald war dicht, aber die Dunkelheit störte sie nicht. Sie konnte gut genug sehen.

Nur noch ein bisschen weiter, sagte sie sich. Du schaffst das.

Als sie die Lichtung erreichte, hielt sie inne und blickte nach unten.

Das alte Steingewölbe lag halb in die Erde eingesunken.

Lily schaute einmal um sich – zweimal. Niemand.

Nur das Summen des Waldes, das Surren der Insekten und der ferne Ruf einer Eule.

Sie kauerte sich nieder und drückte sanft ihre Hand gegen die Versiegelung der Falltür des Gewölbes. Sie entriegelte sich mit einem befriedigenden Klicken. Lily zog die Tür auf.

Drinnen war die Luft kühler, schwer vom Geruch alten Papiers, Stein und Staub.