Kapitel 64: Einen Sinn finden

Lily zuckte zusammen, als sie sich vom Bett hochdrückte. Ihr Körper schmerzte noch immer von der Auspeitschung, die sie vor Tagen erhalten hatte, aber sie konnte es nicht mehr ertragen, untätig herumzuliegen. Die Sonne strömte durch das Fenster ihres neuen Zimmers – das an Zayns angrenzte – und erinnerte sie daran, dass der Tag bereits zur Hälfte vergangen war.

"Was glaubst du, was du da tust?" Martha eilte herbei, ihr verwittertes Gesicht vor Sorge gefurcht. "Du brauchst mehr Ruhe, Kind."

"Martha hat Recht," sagte Talia, die mit frischen Verbänden das Zimmer betrat. "Diese Wunden brauchen mehr Zeit zum Heilen."

Lily schüttelte entschlossen den Kopf. Der Titel der Luna war ihr aufgezwungen worden, und sie weigerte sich, nutzlos zu sein. Sie machte schnelle Handgesten und erklärte, dass sie sich gut genug fühlte, um aufzustehen.

"Du bist so stur wie nur was," seufzte Martha und half Lily in ein einfaches blaues Kleid. "Dein Körper heilt langsamer als andere. Das weißt du."