Kapitel 75 - Die Wahnvorstellung der Sanguimancerin

Seraphinas POV

Der Gestank von Blut und Verwesung hing schwer in der Luft. Ich stand am Rand einer einst blühenden Waldlichtung, die nun zu einem grotesken Tableau aus verwelkter Vegetation und verdunkeltem Boden verkommen war. Im Zentrum dieser Verderbnis stand Isabeau, ihre kleine Gestalt wirkte fast kindlich vor dem Hintergrund der Verwüstung, die sie angerichtet hatte.

"Seraphina," sagte sie mit täuschend süßer Stimme. "Welch unerwartetes Vergnügen."

Blut tropfte von ihren Fingerspitzen und sammelte sich zu ihren Füßen. Die zähflüssige Substanz sickerte nicht in den Boden ein; stattdessen schwebte sie knapp über der Oberfläche, bereit, dem Willen ihrer Herrin zu dienen.

"Isabeau." Ich hielt meine Stimme gleichmäßig, gelangweilt sogar. "Ich sehe, du warst beschäftigt."