Kapitel 65

Echo wartet, bis ich mich beruhige, und klopft mir die ganze Zeit unbeholfen auf den Rücken.

Als das peinliche Schluchzen endlich nachlässt, verschwindet sie im angrenzenden Badezimmer, nur um mit einem feuchten Handtuch wieder aufzutauchen. Sie drückt es mir entgegen. "Hier. Wisch dir das Gesicht ab."

Ich nehme das Handtuch und drücke seine kühle Feuchtigkeit gegen meine geschwollenen Augen. Es lindert das Brennen, tut aber nichts gegen das erdrückende Schuldgefühl, das sich in meiner Brust festsetzt. Ich ziehe das Tuch über mein Gesicht und versuche, zusammen mit den Tränenspuren auch die Scham wegzuwischen.

Als ich das Handtuch senke, steht Echo da und beobachtet mich mit zusammengekniffenen Augen. Ohne Vorwarnung fährt sie mit beiden Händen durch ihr regenbogenfarbenes Haar, hin und her in wilden, kräftigen Strichen, und hinterlässt es zerzaust.