Kapitel 69

Kapitel 69 - Eine in die Haut geätzte Liebe

Ich beobachtete sie, wie sie in meinen Armen schlief, ihr tränenverschmiertes Gesicht endlich friedlich nach Stunden des Herzschmerzes. Das rote Mal ihrer Handfläche kribbelte noch immer auf meiner Wange, aber ich konnte keine Wut in mir finden. Nicht ihr gegenüber. Niemals ihr gegenüber.

Als Seraphina mich geohrfeigt hatte, war Wut durch meine Adern geschossen – eine vertraute, sengende Hitze, die typischerweise mit Zerstörung endete. Aber dann sah ich sie zusammenbrechen, diese herzzerreißenden Schluchzer, die aus ihrer Kehle drangen, und etwas in mir wurde still. Das Biest zog sich zurück. Alles, was zählte, war sie zu halten, sie zu trösten, sie zu beschützen.

Das war es, was Seraphina mit mir machte. Sie beruhigte das Monster, das seit meiner Kindheit in mir lebte. Sie war die Einzige, die das konnte.