Sein Haus, seine Regeln

**AURORA**

„Ich werde ihn nicht verlassen", sagte ich entschlossen. „Wenn das, was du mir erzählt hast, wahr ist, dann braucht Liam professionelle Hilfe. Ich kann nicht einfach verschwinden, während er in einem so zerbrechlichen Zustand ist."

Kians Kiefer spannte sich an. Wir standen im schwach beleuchteten Krankenhausflur, der antiseptische

Geruch brannte in meiner Nase. Die Leuchtstoffröhren über uns warfen harte Schatten auf sein Gesicht und ließen seine Züge noch schärfer erscheinen.

„Er verdient deine Sorge nicht", sagte er, seine Stimme leise, aber intensiv. „Nicht nach dem, was er getan hat."

Ich schüttelte den Kopf. „Es geht nicht darum, was er verdient. Es geht darum, das Richtige zu tun."

„Das Richtige?" Kian lachte humorlos. „Er hat Kameras in deiner Wohnung installiert, Aurora. Er hat dich beim Schlafen, Duschen und Umziehen beobachtet. Das tut kein Freund."