Der große, schwarze Wolf

Evaline:

Der Wolf bewegte sich nicht.

Aber ich konnte es auch nicht.

Mein Rücken drückte leicht gegen das Holzgeländer der Treppe, die zu den oberen Stockwerken führte. Meine Füße fühlten sich an, als wären sie mitten im Schritt erstarrt, und meine Lungen weigerten sich, sich vollständig zu dehnen, als könnte jeder plötzliche Atemzug das Biest vor mir provozieren.

Ich hielt meinen Blick auf ihn gerichtet, während er dort stand - und mich beobachtete.

Nicht wie Beute.

Nicht wie eine Bedrohung.

Einfach nur... beobachtend.

Seine Augen glänzten schwach im gedämpften Licht der Bibliothek, aber in ihnen lag eine Tiefe, die ich nicht erklären konnte. Etwas Menschliches. Etwas Schmerzendes.

Ich schluckte und machte einen weiteren Schritt zurück, nur damit der Wolf einen Schritt nach vorne machte.

Mein Magen zog sich sofort zusammen.

Eine Sekunde verging. Noch eine. Und dann drehte ich mich um und rannte los.

Dumm.

So dumm, Eva.