Seelentod

Evaline:

Der Nachtwind trug den schwächsten Duft von Lavendel und Erde, während ich still auf der alten Steinbank saß, eingebettet in der entferntesten, am meisten vergessenen Ecke des Geländes der Akademie. Der Garten, der uns umgab, war wild und geheimnisvoll, wie ein verborgenes Heiligtum der Natur. Es war ein ruhiger, überwucherter Zufluchtsort, der von der restlichen Welt unberührt schien.

Das einzige Licht, das den Raum erhellte, kam vom Mond über uns - sanft, kalt und silbern. Er hing tief am Himmel, fast voll, und warf geisterhafte Strahlen durch die Zweige über uns. Sein Schein tauchte alles in Weiß- und Blautöne. Als ich den Kopf hob, um zu ihm aufzuschauen, legte sich eine seltsame Ruhe über mich.

Ein weiterer Vollmond stand bevor.