Ein kurzer Moment

Damien betrat das Klassenzimmer, das leise Knarren der Tür unterstrich seine Ankunft. Das Summen früher Gespräche erfüllte den Raum – Schüler, die sich niederließen, raschelnde Seiten, leicht scharrende Stühle, während die Leute sich vor dem Klingeln einrichteten und organisierten.

Er bewegte sich mit derselben ruhigen Leichtigkeit und steuerte auf seinen Platz am Fenster zu.

Aber sein Geist?

Er war nicht hier.

Er war noch immer bei ihr.

Bei diesem Moment.

Diesem perfekten Flackern – nur eine Sekunde – als ihr Gesicht nach seinem Flüstern erstarrte. Dieser Augenblick der Verletzlichkeit, roh und ungeschützt, bevor sie sich mit edlem Stolz und giftgetränktem Charme wieder zusammenflickte.

Damien setzte sich langsam hin und ließ seine Finger leicht auf der Tischkante trommeln.

Und dann lächelte er.

Ein sanftes, privates Lächeln. Eines, das nie seine Augen erreichte.

‚Nun, kleine Victoria... du musst jetzt viel nachdenken, nicht wahr?'