Mahlzeit

Vivienne beobachtete Damien einen Moment länger schweigend, ihre Arme nun wieder verschränkt – nicht missbilligend, sondern mit etwas Ruhigerem. Analytischer. Noch nicht ganz Besorgnis.

Aber etwas regte sich.

Sie wandte ihren Blick von ihrem Sohn zu den leuchtenden Markierungen. Namen, die in der Luft schwebten wie akzeptierte Bedingungen eines unausgesprochenen Vertrags. Kael. Renia. Lysa. Myla. Jaro. Jeder von ihnen katalogisiert und überprüft, ja – aber von Damien. Nicht von ihr. Nicht vom Familienvorstand. Nicht vom Elford-System.

Und jeder einzelne trug in ihren Augen eine Flagge. Nicht rot. Noch nicht.

Aber auch nicht grün.

Kael war effizient, fähig und körperlich imposant – aber er agierte wie eine Klinge, die nur auf einen Grund wartete, zuzuschlagen. Jemand wie er könnte zwar durch Bürokratie schneiden... aber er könnte auch im falschen Raum Blut vergießen. Nicht jede Tür musste eingetreten werden.